Schon in den zwanziger Jahren begann die Geschichte des modernen Musicals am Broadway in New York und quasi parallel im Londoner East End. Von dort aus ging es dann hinaus in die ganze Welt: Den Musikstilen sind keine Grenzen gesetzt, vom Rock- und Popmusical bis zur Unterhaltungsmusik oder Swing und Jazz, von ernst bis lustig, vom „Period-Piece-“ bis zum „Alltags-“Musical wird dem geneigten Zuhörer und Betrachter mittlerweile eine gewaltige Bandbreite geboten.
Berühmte Komponisten wie Cole Porter, George Gershwin oder Oscar Hammerstein (Oklahoma!, The Sound of Music) waren die Stars dieser ersten Phase, später folgten dann Werke wie West Side Story (1957) von Leonard Bernstein, die einen gewissen Realismus in das Genre brachten. Der Klassiker Cabaret (1966) von John Kander und George Ebb entfernte sich schließlich vom Kitsch und Klamauk vergangener Tage und präsentierte dem Publikum ein nahegehendes Drama. Und in den Achtzigern schließlich explodierte Hitmaschine Andrew Llyod Webber in die Szene, der unter anderem mit Cats, Starlight Express und Das Phantom der Oper die Theater spektakulär aufmischte.
Singende Boxer
Schon seit langem hat Hamburg sich als Standort für populäre Musicals etabliert und wird mittlerweile gar als „Musical Metropole“ bezeichnet. Von den Andrew-Lloyd-Webber-Klassikern wie Cats bis hin zu aktuellen Musicals wie Der König der Löwen, Falco, Tina – Das Tina Turner Musical, Wicked (einer Variante von Der Zauberer von Oz) oder Mary Poppins – für den Musical-Liebhaber ist die Stadt ein wahres Musical Paradies: Hamburg ist neben New York und London mit diversen großen Theatern der drittgrößte Musicalstandort weltweit.
Auch Rocky gehört mittlerweile zum Portfolio der Stadt: Die Adaption von Sylvester Stallones Oscar-gekröntem Filmerfolg (mit bis heute sieben (!) Fortsetzungen) um den Boxer Rocky Balboa, der sich aus ärmsten Verhältnissen bis an die Spitze kämpft, mauserte sich ebenfalls zu einem gewaltigen Erfolg und schaffte es als erste deutsche Produktion gar an den Broadway in New York!