Die Hansestadt hat eine sehr lange Tradition was Musicals angeht. Nicht nur stellt Hamburg die Musicalhauptstadt der Bundesrepublik dar – sondern ist auch gleichzeitig nach New York City und London die drittgrößte Musical-Weltmetropole. Bis zu zwei Millionen Besucher und Fans aus aller Welt reisen jährlich in die norddeutsche Großstadt – und es sieht nicht so aus, als wäre ein Ende dieses Trends in Sicht.
In vergangenen Zeiten …
Die Hamburger haben schon vor über hundert Jahren damit begonnen, eine Vorliebe für unterhaltsame Musik zu pflegen – insbesondere auf der weltweit bekannten Amüsiermeile Reeperbahn. Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts sind viele Operettenhäuser und Privattheater im Stadtteil St. Pauli entstanden. In diesen wurden oft Singspiele, Revuen, launige Operetten und frühe Musical-Stücke wie Der Junge von St. Pauli von Freddy Quinn vorgeführt. Das beliebte Privattheater Schmidts Tivoli, das in heutiger Zeit unmittelbar neben dem St. Pauli Theater am Spielbudenplatz liegt, knüpft direkt an diese Tradition mit dem Kiez-Musical Heiße Ecke, das vor Ort produziert wird, an.
Wie es weiterging
Der große Boom in Sachen Musicals begann in der Hamburg mit der Premiere des großen Erfolgsstücks Cats. 1986 fand die Premiere dieses Musicals im Operettenhaus, das auf der anderen Seite des Spielbudenplatzes liegt, statt. Viele sind der Meinung, dass dadurch sozusagen eine Art von Wiederbelebung der Reeperbahn als Vergnügungsmeile in Gang gesetzt wurde. Bei Cats fiel der Vorhang im Jahre 2001 zum letzten Mal – und insgesamt 6,2 Millionen Zuschauer wurden Zeuge dieser letzten Aufführung des erfolgreichen Musicals. Dieses Ereignis führte dazu, dass sich Hamburg endgültig als Musicalhauptstadt in der Welt etablieren konnte.
Zunächst folgte im Jahre 1990 der Bau des Theaterhauses Neue Flora mit dem bekannten Stück Phantom der Oper, das sich auf den gleichnamigen Roman bezieht. Dies führte unter anderem dazu, dass seitdem immer mehr begeisterte Besucher aus ganz Deutschland und darüber hinaus in die Hansestadt reisen, um bei den großen Musicals live dabei sein zu können.